Sound on Media – eine Serie über Tonträger in der Musik

schwarzes gold

Stichwort Vinyl-Revival: Kein anderes Musik-Medium hat in den letzten Jahren einen so starken Boom verzeichnen können wie die gute alte Schallplatte. Fast war Sie in Vergessenheit geraten. Denn in Zeiten von MP3s und digitalem Streaming scheint der alte Tonträger eigentlich obsolet zu sein. In den 90er Jahren wurde die Platte noch von DJs, hauptsächlich im Bereich elektronischer Musik, genutzt.

Doch die Plattenläden schienen überall vor dem Aus zu stehen. Bis die Platten wieder In wurden. Auf einmal wuchs der Umsatz mit den alten Tonträgern wieder stetig an und auch die kleinen Plattenläden profitierten von dem Boom. Der Record Store Day hat seinen Teil dazu beigetragen, doch warum ist er inzwischen auch eine Gefahr?

Beim Sammeln von Schallplatten geht es natürlich nicht nur um das Hörerlebnis. Auch die Plattencover spielen eine wichtige Rolle. Seit ihrer Erfindung waren Plattencover immer auch eine Projektionsfläche für Künstler und Designer. Zeitgleich zum diesjährigen Record Store Day widmete das Baltic Museum in Newcastle dieser Wechselwirkung zwischen Kunst und Musik eine ganze Ausstellung: „The Curves of the Needle“. Dabei ging es nicht einfach nur um eine Auflistung berühmter Plattencover, sondern um den kreativen Umgang von Künstlern mit Schallplatten und deren Hüllen. Manchmal entstand diese Kreativität auch aus der Not heraus – wie auf dem Schwarzmarkt in der Sowjetunion der 1950er Jahre. Dort kursierten Schallplatten, die, aus Mangel an echtem Vinyl, auf Röntgenaufnahmen gepresst wurden. Heraus kamen unheimliche Schallplatten, auf denen Skelette und Knochen zu sehen sind.

 

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The Curves of the Needle

Lovemusic Glasgow